So wichtig ist die Wasserqualität für den Kaffee

Kaffee besteht zu 95%, manchmal sogar bis zu 99%, aus Wasser. Deshalb ist es durchaus wichtig, sich beim Kaffeezubereiten, Gedanken um die Beschaffenheit dieses Rohstoffs zu machen. Denn die Kaffeequalität ist von der Wasserqualität abhängig. Grundsätzlich haben wir in Deutschland sehr gutes Trinkwasser. Trotzdem ist es unterschiedlich gut  geeignet für Kaffee. Im Internet könnt Ihr leicht herausfinden, welche Qualität euer Wasser in der Gemeinde bzw. in Eurem Stadteil hat.  Zwei Werte sind für die Bestimmung der Qualität interesant. Der ph-Wert und der Härtegrad.

Der pH-Wert des Wasser entscheidet über die Säuren im Kaffee.

Der pH-Wert beschreibt, wie sauer oder akalisch (basisch) das Wasser ist und wird auf einer Skala von 0 bis 14 angegeben.Der pH-Wert 7 gilt als neutra. Alles was darunter ist gilt als sauer und pH-Werte darüber sind alkalisch. Was bedeutet das für den Kaffee? Alkalisches oder basisches Wasser neutralisiert die Säuren im Kaffee. Das kann also dazu führen, dass eine fruchtige Arabica-Röstung auf einmal eher neutral daherkommt. Umgekehrt verstärkt saures Wasser die Säuren im Kaffee und kann sehr unangenehm schmecken. Laut Trinkwasserverordnung in Deutschland muss unser Leitungswasser einen ph-Wert zwischen 6,5 und 9,5 haben.

Der zweite wichtige Maßstab zur Beurteilung der Wasserqualität ist der Härtegrad des Wassers. Vereinfacht nehmen wir die Gesamthärte als Maßstab. Dieser definiert sich aus dem Kalzium- und Magensiumgehalt im Wasser und drückt sich in °dH (deutsche Härte) aus. Im Haushalt finden wir mehr Kalkablagerungen in unseren Geräte je höher der Härtegrad des Wassers ausfällt.

Härteres Wasser, also über 8,4° dH, neutralisiert zunemend die Säuren des Kaffees, führt zu Fehlgeschmack und belastet zusätzlich Kaffeemaschine und Wasserkocher mit Kalkablagerungen.

Allgemein gilt folgende Klassifizierung von Wasser:

Härtebereich Grad deutscher Härte
Weich Weniger als 8,4° dH
Mittel 8,4° bis 14,0° dH
Hart Mehr als 14° dH

Gesamthärtegrade bis 8,4° dH gelten als weich und damit als ideal für Kaffee.

Die Härtegrade in Deutschland gehen teilweise weit auseinander. Das zeigt diese Tabelle (Quelle: www.kesselheld.de) zeigt:

Stadt Wasserhärtegrad
Bochum 6,7° dH
Essen 7,1° dH
Frankfurt 8,5° dH
München 14,9° dH
Köln 15,2° dH

Der Härtegrad von Würzburg (Unterdürrbach) hat mir allerdings die Sprache verschlagen: 43° dH ist scheinbar der echte “Härterekord”. Welchen Härtegrad Du bei Dir zuhause oder im Büro hast, kannst Du z. B. au fder Internetseite Deines lokalen Wasserversorgers erfahren oder unter www.wasserhaerte.de. Wer Spaß am Selbertesten hat, kann auch bie der Firma Brita kostenlos einen Teststreifen bestellen und selbst herausfinden, wie es um seine Wasserhärte bestellt ist.

Fazit: Hartes Wasser beeinflust Deinen Kaffee negativ und schadet Deinen Haushaltsgeräten inkl. der geliebten Kaffeemaschine.

So bekommst Du gutes Wasser für Deinen Kaffee.

Um doch noch zu gutem Kaffeegeschmack zu gelangen, hast Du folgende Möglichkeiten:

Ein Tischwasserfilter. Er ist handlich, problemlos und vor allem preisgünstig. Anbieter wie Brita oder auch Eigenmarken von Drogeriemärkten bieten das Gefäß udn die Wechselkartuschen an. Die Investition ist für einige Euro zu haben. Allerdings sollte man alle 4 Wochen die Kartuschen tauschen.

Wasserenthärtungsanlage. Eine Wasserenthärtungsanlage filtert am Hauptwasseranschluss bereits das gesamte Wasser des Haushalts. Der Vorteil ist, dass alle Geräte und Armaturen in Küche und Bad vor Kalkablagerungen geschützt werden. Die Investition ist gleichwohl höher als der Tischfilter, dafür ist der Schutz auch allumfassend.

Natürliches Mineralwasser. Ich kenne einige Menschen, die stilles Mineralwasser für das Kaffeekochen verwenden. Das kann man tun, aber letztendlich hängt es vom Gehalt der einzelnen Mineralien ab, ob es wirklich dem Leitungswasser vorzuziehen ist.Was Du auf keinen Fall nehmen solltest ist destilliertes Wasser. Zum einen ist es in großen Mengen schädlich für den Menschen. Zum anderen brauchen wir für den Kaffee Mineralien im Wasser, damit sich die Kaffeearomen ausbilden können.