Ins Gesicht geschrieben: über die Kunst des Gesichtslesens

Als ich dieses Interview vereinbart hatte, war ich schon gespannt und zwar auf die Fähigkeiten meines Gesprächspartners. Wir kannten uns bis dato noch nicht und deshalb hatte ich die Chance, ihn quasi auf die Probe zu stellen. Mein Gesprächspartner ist Uwe Fendler, Gründer und Mitinhaber von Maier Fendler Consulting aus Hamburg. Uwe Fendler und sein Team lehren Unternehmern, Führungskräften & Vertrieblern das chinesische Gesichtslesen. Es ist eine Jahrhundertjahre alte Tradition, die in China ihre Wurzeln hat.

Gleich zu Beginn bietet mir Uwe an, solange er noch nichts von mir gehört hat, aus meinem Gesicht zu lesen. Das nehme ich doch gerne an. Hier ein Auszug:

Du bist ein Mensch, für den Qualität einen hohen Stellenwert hat. Du hinterfragst alles sehr kritisch und wenn dich Dinge interessieren, dann willst du den Dingen ganz auf den Grund gehen und sie auch in der Breite verstehen. Dann willst du auch Details in Erfahrung bringen. Du hast gerne Struktur, beachtest auch strategisch die Langfristigkeit deiner Vorhaben und du gehst meistens mit einem Plan an die Dinge ran, wenn sie wichtig sind…

Genug zu mir. Ja, ich liebe Struktur und ich liebe Pläne, vorausgesetzt das Thema ist mir wichtig. Ich frage mich natürlich: woher weiß der Mann diese und andere Sachen? Er hatte nur mein Foto aus dem Internet. Ich bin beeindruckt.

2000 Jahre alte chinesische Tradition.

Seit mehr als 2.000 Jahren wird die Technik des chinesische Gesichtslesen in seinem Ursprungsland gelehrt. Schon damals haben sich Menschen damit beschäftigt, inwieweit persönliche Fähigkeiten mit äußerlichen Merkmalen im Gesicht „ablesbar“ sind. Gab es doch bestimmte „Typen“ von Menschen, denen man z. B. ein Heer anvertrauen konnte und sie es zum Sieg führten. Uwe Fendler und sein Partner haben dieses Wissen in eine für Europäer verständlich Form gebracht. Sie nennen sie die Maier Fendler Methode.

Heute wird es meistens auf weitaus friedlichere Weise eingesetzt. Wie zum Beispiel für Führungskräfte und Unternehmer: entspricht der Bewerber den Anforderungen auf die ausgeschriebene Stelle? Warum reagiert mein Mitarbeiter in den Situationen immer gleich, obwohl ich ihn schon mehrfach darauf hingewiesen habe? Auf welche Werte legt mein Kunde besonderen Wert? Alles Fragen, auf die man eigentlich antworten würde: “Du guckst jedem nur vor den Kopf“. Richtig. Nur Uwe Fendler kann das auch noch richtig deuten.

Was sich hinter den Ohren verbirgt, welche Bedeutung eine große Nase oder die Höhe der Stirnregion hat. Uwe Fendler kann diese und alle anderen über 300 Merkmale im Gesicht seines Gegenübers lesen und verstehen.

Eine Mitarbeiterin, die unkollegial ist.

Er wurde zum Beispiel einmal in ein Marketingunternehmen gerufen. Die Geschäftsführerin bat Uwe Fendler das Foto Ihrer Assistentin einmal zu betrachten und seine Einschätzung zu ihr abzugeben. Ohne mehr als das Foto der Frau anzusehen, kam er zu folgendem Ergebnis:

„Eine tolle Frau, hoher Qualitätsanspruch, planmäßig unterwegs, detailorientiert und macht nicht gerne Fehler. Allerdings: sie hat keine hohe Auffassungsgabe. Informationen, die kommen, werden nicht so schnell aufgenommen und verarbeitet.“

Bei dem besagten Unternehmen handelte es sich um einen Betrieb, in dem viele Informationen in kurzer Zeit verarbeitet wurden. Unter anderem hatte die Assistentin die Aufgabe, regelmäßig an Abteilungsmeetings teilzunehmen und die Ergebnisse ihrer Chefin zu reporten. Das tat sie aber nicht bzw. nur sehr ungenügend. Uwe Fendler wusste warum: als ein Mensch, der einen hohen Qualitätsanspruch hat, detailorientiert ist aber keine schnelle Auffassungsgabe hat, war die Frau einfach an der falschen Stelle. Bevor sie halbe Informationen weitergab berichtete sie lieber gar nichts. Ihre Chefin hielt sie jedoch für „unkollegial“, was einfach nicht die richtige Schlussfolgerung war.

An dieser Stelle darf man sich fragen, ob man versuchen möchte einen Mitarbeiter „umzuerziehen“ oder vielleicht eine andere Stelle die bessere Wahl wäre. Auch ein interessanter Punkt, der mir schon am Anfang auffiel. Es geht bei dieser Technik nicht darum, die Fehler beim Anderen zu suchen. Es gibt halt einfach Aufgaben, für die jeder einzelne von uns besser oder vielleicht weniger gut geeignet ist. Und mit Uwe Fendler’s Methodik des Gesichtslesens kann man dies schon frühzeitig erkennen.

Der perfekte Mitarbeiter: ein Phantom

Und deshalb ist die Ausschreibung einer neuen Stelle auch so etwas wie phantomzeichnen, wie es Uwe Fendler nennt: Welche Fähigkeiten brauche ich? Und woran äußern sich diese Fähigkeiten im Gesicht. Und wenn man die 3, 4 oder auch 7 Dinge in einem Bewerber sieht, dann gilt das Pareto-Prinzip: Mit diesen 80 % weiß man mehr als bei jedem anderem Bewerbungsgespräch ohne diese Technik.

Nun wäre da noch die Frage, wie es denn bei Afrikanern oder Asiaten ist, die für uns Europäer ja alle gleich aussehen (Anmerkung: umgekehrt natürlich auch). Uwe Fendler sagt dazu “Solange es sich um Menschen handelt funktioniert das Gesichtslesen mit jeder kulturellen Ethnie. Da sind Hautfarbe, Geschlecht und kultureller Hintergrund keine Einschränkung.

Facereading für Führungskräfte ist erlernbar.

Damit man nun nicht für jede neue Stellenbesetzung oder einen anderen Bedarf Uwe Fendler und sein Team zur Beratung hinzuziehen muss, hat er sich zum Ziel gesetzt, Menschen die Fähigkeit zu vermitteln, selbst Gesichter lesen zu können, also Facereading eigenständig im Business erfolgreich anzuwenden. Dabei orientiert er sich hauptsächlich an Führungskräfte, Unternehmer und Vorstände. Diese Personengruppe hat naturgemäß nicht viel Zeit, deshalb ist das Ausbildungskonzept genau auf diesen Engpass ausgerichtet: der Kurs dauert 12 Wochen und erfordert einen Zeitaufwand von max. 2 Stunden je Woche, aufgeteilt in einen 90 minütigen Live-Zoomcall für den persönlichen Austausch in der Gruppe (3 – 12 Teilnehmer) sowie ein ca. 20 minütiges Selbststudium von Videobeiträgen, die max. je 6 Minuten dauern. Darüber hinaus hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, in einer privaten Mastermind Bilder per WhatsApp zu teilen, die nicht in der großen Runde besprochen werden sollen.

Jeder, der sich dafür interessiert, bietet Uwe Fendler ein unverbindliches Erstgespräch an, natürlich inklusive einem angewandtem Gesichtslesen. Mein Urteil: es lohnt sich.

Gesichtslesen mit der MAIER FENDLER METHODE